4.4 Anteil der Beschäftigten im Staatssektor nahezu unverändert

Zu den Staatsbediensteten zählen Beamte und Angestellte auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sowie Angehörige der Streitkräfte. Dabei wird der Staatssektor in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedlich abgegrenzt. So zählen beispielsweise Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen in manchen Ländern zum Staatsdienst, in anderen jedoch nicht. In der EU insgesamt lag der Anteil der Beschäftigten im Staatssektor seit dem Jahr 2000 beinahe konstant bei 15 % bis 17 % aller Beschäftigten. 2016 betrug er 16 %. In den Mitgliedstaaten, für die Zahlen vorliegen, war die Entwicklung zwischen dem Jahr 2000 und 2016 uneinheitlich: Die Slowakei, das Vereinigte Königreich und Italien verzeichneten die größten Rückgänge. Die größten Zuwächse gab es in Rumänien, Ungarn und Slowenien.

2016 fiel der Anteil der öffentlich Bediensteten an der Gesamtbeschäftigung je nach Mitgliedstaat unterschiedlich aus. Am höchsten waren die prozentualen Anteile in Schweden (29 %), Dänemark (28 %), Finnland (25 %), Estland (23 %), Litauen und Frankreich (jeweils 22 %) sowie Ungarn (2015, ebenfalls 22 %). Die niedrigsten Anteile verzeichneten Deutschland (10 %), Luxemburg (12 %), die Niederlande (13 %), Italien (14 %), Portugal, Irland und Spanien (jeweils 15 %).

Bruttomonatsverdienste in der öffentlichen Verwaltung 2014 EU-weit bei 2.600 Euro

2014 betrugen die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste in der öffentlichen Verwaltung/Verteidigung (ohne Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht) in der EU 2.600 Euro. Zum Vergleich: Die höchsten Verdienste verzeichneten die Bereiche Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (3.800 Euro), Information und Kommunikation sowie freiberufliche und technische Dienstleistungen (jeweils 3.500 Euro). Am niedrigsten waren sie im Gastgewerbe (1.700 Euro), bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (2.000 Euro), in der Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung (2.100 Euro) sowie im Handel (2.200 Euro).

Im EU-Vergleich am höchsten waren 2014 die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste in der öffentlichen Verwaltung/Verteidigung (ohne Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht) in Dänemark (4.500 Euro), Irland (4.300 Euro), Schweden (3.700 Euro) sowie den Niederlanden (3.600 Euro), am niedrigsten in Bulgarien (500 Euro), Rumänien (600 Euro) und Ungarn (700 Euro).

Rechnet man die Verdienste in Kaufkraftparitäten um und eliminiert damit die Preisniveauunterschiede zwischen den Staaten, ergibt sich eine etwas andere Reihenfolge: Demnach waren die Verdienste in Irland am höchsten, gefolgt von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark. Bei den niedrigsten Verdiensten änderte sich an der Reihenfolge der Länder nichts.

Beschäftigung im Staatssektor

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Monatliches Einkommen nach Wirtschaftszweig

Durchschnittliche Bruttomonatsverdienste

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